Titus Engel
Dirigent
Dirigent
Biografie
Titus Engel wurde für seine künstlerische Arbeit 2025 mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet, nachdem er schon 2020 vom Magazin Opernwelt 2020 zum Dirigenten des Jahres gekürt worden war. Ab der Saison 2026/27 wird er als Conductor in Residence an der Deutschen Oper Berlin das Profil des Hauses mitgestalten. Geschätzt für seine profunde Kenntnis zeitgenössischer Werke und Expertise hochkomplexer Partituren ebenso wie für seine präzisen und informierten Dirigate klassisch-romantischer und barocker Werke, ist der Wahlberliner regelmäßig mit zentralen Werken der Opernliteratur sowie im Konzertsaal zu erleben. Durch seinen umfassenden Blick auf Repertoire verschiedenster Epochen begreift er dabei Werke stets in ihrer vielfältigen Beziehungshaftigkeit.
In der Saison 2025/26 gibt er mit Hans Abrahamsens The Snow Queen (Regie: Immo Karaman) sein Debüt an der Semperoper Dresden. Erstmals ist er auch an der Oper Zürich zu Gast. Dort steht Olga Neuwirths neue Oper Monster’s Paradise auf dem Spielplan, deren Uraufführung er zuvor an der Staatsoper Hamburg leitet (Regie: Tobias Kratzer). Er kehrt außerdem an das Grand Théâtre de Genève zurück und dirigiert dort Frank Zappas 200 Motels. In Rouen leitet er Beethovens 7. Sinfonie in einer Zusammenarbeit mit der Compagnie Sasha Waltz. In seiner dritten Spielzeit als Principal Conductor der Basel Sinfonietta prägt Titus Engel weiterhin mit innovativen Konzertprogrammen das Profil des Orchesters, das 2025/26 Werke wie Adams‘ Harmonielehre (Schweizer Erstaufführung), Messiaens Et exspecto resurectionem mortuorum sowie aktuelle Kompositionen von Golfam Khayam und Anna S. Thovaldsdottir interpretiert und unter anderem in der Kölner und Essener Philharmonie gastiert.
Gastdirigate führten ihn bisher unter anderem zum Philharmonia Orchestra, Mozarteumorchester Salzburg, SWR Symphonieorchester, WDR Sinfonieorchester, Konzerthausorchester Berlin, Slovenian Philharmonic Orchestra, Mahler Chamber Orchestra, zu den Kammerorchestern in Zürich und München sowie zum Ensemble Modern und Klangforum Wien. Beim Staatsorchester Hannover dirigierte er Mahlers 7. Sinfonie; mit der Camerata Salzburg war er bei den Salzburger Festspielen und den Tiroler Festspielen Erl zu Gast, wo er alle Sinfonien von Brahms dirigierte.
Stets bereit, in der Auseinandersetzung mit szenischen Konzepten am Pult neue Wege zu beschreiten, versteht Titus Engel Musiktheater als Experimentierfeld, auf dem gesellschaftliche Utopien gedeihen können. Sein Repertoire reicht dabei von Monteverdis L’Orfeo (Theater an der Wien) über romantische Klassiker wie Der Freischütz, Lohengrin und La Traviata (Theater Basel, Tiroler Festspiele Erl) bis hin zu Musik der Moderne wie Nielsens Maskerade oder Haas’ Bluthaus. In Stuttgart, Lyon, Frankfurt, München, Berlin und Genf dirigierte er unter anderem Werke von Wagner, Bartók, Berg, Strauss, Mozart, Lehar, Nunes und Glass. Gerard Mortier holte ihn ab 2011 ans Teatro Real Madrid, wo er mehrere Produktionen leitete u.a. unter anderem die Uraufführung von Charles Wuorinens Brokeback Mountain. Gemeinsam mit Lydia Steier brachte er 2016 Stockhausens Donnerstag auf die Bühne des Theater Basel; die Produktion wurde vom Magazin Opernwelt zur Aufführung des Jahres gekürt. Uraufführung des Jahres wurde unter seinem Dirigat 2017 Chaya Czernowins Oper Infinite Now. Zu den großen Opernproduktionen der letzten Jahre gehören Henzes Floß der Medusa, aufgeführt im Flughafen Tempelhof (Komische Oper Berlin, Regie: Tobias Kratzer) und eine den Stadtraum einbeziehende, monumentale Inszenierung von Messiaens Saint François d’Assise in Stuttgart, vom Magazin Opernwelt ausgezeichnet als „ungewöhnlichste Opernerfahrung des Jahres 2023“. Zuletzt leitete er Hèctor Parras Justice (UA 2024 am Grand Théâtre de Genève) und Michael Wertmüllers Echo 72. Israel in München (UA 2025 an der Staatsoper Hannover). Weitere Uraufführungen dirigierte er bei den Salzburger Festspielen, den Berliner Festspielen, dem Lucerne Festival, der Ruhrtriennale sowie am Wiener Konzerthaus.
Immer wieder engagiert sich Titus Engel für Education-Projekte, um Menschen, die sonst nicht auf der klassischen Bühne stehen, durch besondere Erfahrungen für Musik zu begeistern. Beispiele hierfür sind Cornelius Cardews The Great Learning (Konzerthaus Berlin, Alte Oper Frankfurt, Tonhalle Zürich), John Cages Music Circus (Alte Oper Frankfurt) und Bernhard Ganders MeltingPot (Haydn Orchester Bozen, Gürzenich Orchester Köln).
Titus Engel hat zahlreiche Werke für Rundfunk und CD aufgenommen, zuletzt unter anderem Charles Mingus‘ Suite Epitaph (EuroArts, 2024) und das Duke-Ellington-Album A Celebration for the Duke (EuroArts, 2025), entstanden als Livemitschnitte mit der Bigband und dem Orchester der Deutschen Oper Berlin sowie Betsy Jolas‘ Musique d’Hiver für Orgel & Kammerorchester mit Angela Metzger und dem WDR Sinfonieorchester (Neos, 2025) und ein Sofia Gubaidulina-Portraitalbum „Figures of Time“ mit der Basel Sinfonietta und der NDR Big Band (2025, Naxos). Zudem ist er Initiator der Akademie Musiktheater Heute und Herausgeber mehrerer Bücher zur aktuellen Oper.
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