Mit „Traum der Jugend“ erfüllt sich ein Traum für Kebyart

Das neue Album bei Linn Records ist da – mit einer Ersteinspielung der Originalkomposition „7 Capricci“, eigens komponiert von Jörg Widmann für Kebyart

Im Herbst stellt das quirlige katalanische Saxophonquartett KEBYART, das mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt hat, nach dem überwältigen Erfolg seiner „Lectures différentes“ (Linn Records, 2022) sein mit Spannung erwartetes neues Album vor: „Traum der Jugend“. So lautet der passende Titel dieses Studioalbums, das die vier jungen Musiker erstmals ausschließlich deutschen Komponisten widmen. Zudem wird damit für Kebyart ein lang gehegter Traum wahr: Ausgangspunkt sind Jörg Widmanns eigens für das Ensemble komponierte „7 Capricci“. „Davon haben wir immer geträumt, dass Jörg ein Stück für uns schreibt. Er ist ein großartiger Klarinettist, aber auch Komponist und Dirigent“, sagt Daniel Miguel. „Wir schätzen auch seinen Zugang zur Musik, denn obgleich er ein zeitgenössischer Komponist ist, hat er eine Verbindung zur Tradition, was sehr gut zu unserem Profil passt“, so Robert Seara. Für Jörg Widmann, einen der kreativsten und erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart, taten sich durch die Zusammenarbeit mit den virtuosen Musikern aus Barcelona neue Horizonte auf. „Das Erstaunliche vom ersten Moment an, als ich euch spielen hörte, ist eure Fähigkeit, leise zu spielen, mit sehr feinen Farben“, so Widmann. „Das ist etwas sehr Besonderes. Ihr habt als Saxophonquartett eine neue Welt für mich eröffnet.“

Im Vorfeld experimentierte Jörg Widmann mit den jungen Musikern, lotete klangliche Möglichkeiten und neue Ausdruckswelten aus. Dabei war es von Vorteil, dass der Komponist selbst Klarinettist ist. „Er konnte vor allem die Technik und die Möglichkeiten der Atmung auf das Saxofon ‚übersetzen‘“, so Daniel Miguel. Entstanden sind sieben ganz unterschiedliche Stücke. „Wie das Wort Capriccio – Laune – schon sagt, geht es um unterschiedliche Stimmungen“, erläutert Widmann. „Wir kennen Capricci als fröhliche Stücke, und fröhlich sind sie zweifellos, aber es gibt auch melancholische Momente. Ich habe ‚Capricci‘ sehr wörtlich genommen.“

„,7 Capricci‘ hat bisher immer den größten Applaus bekommen – obwohl es neue Musik ist“, sagt Pere Méndez. „Doch so verwunderlich ist das nicht, denn Widmann hat die Fähigkeit, dass sich die Leute sehr angesprochen fühlen von seiner Musik.“ Ausgehend von Widmanns Werk fanden die vier Saxophonisten zahlreiche Anknüpfungspunkte und musikalische Verbindungen für ihr Album, von Felix Mendelssohn, einem der Lieblingskomponisten Widmanns, bis zu Johann Sebastian Bach, der eine wichtige Inspirationsquelle für Mendelssohn war. „Wir versuchen Bachs Stil mit dem größten Respekt zum Ausdruck zu bringen, indem wir ein neues Licht auf ihn werfen und gleichzeitig einen authentischen Klang produzieren“, so Kebyart.

Der Titel „Traum der Jugend“ stammt von einem Lied ohne Worte, einem zauberhaften Kleinod, das Fanny Mendelssohn komponiert hat, Felix Mendelssohns hochtalentierte, lange unterschätzte Schwester. Mit ihren kunstvollen eigenen Arrangements dieser Stücke schaffen die vier katalanischen Musiker reizvolle Querverbindungen und lassen im Konzert gerne immer mal das Publikum raten, welche Komposition aus welcher Mendelssohn-Hand stammt. „Wir möchten in unseren Programmen Geschichten erzählen, die alle Stücke miteinander verbinden“, sagt Robert Seara. Bei ihrem neuen Album „Traum der Jugend“ ist ihnen dies auf spielerische und raffinierte Weise einmal mehr gelungen und in ihrem eigens produzierten 10-minütigen Kunstfilm (Regie: Roger Comella) erwecken sie die Geschichten der Mendelssohn-Lieder auch visuell zum Leben.

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