Ein Jahr Corona – Dresdner Philharmonie blickt auf das Jahr 2020

Ein treues Publikum. Neue digitale Angebote, CD-Einspielungen und Radiokonzerte. Und die zur Verfügung gestellte Platzkapazität zu über 90 Prozent ausgelastet. Die Dresdner Philharmonie blickt auf ein Jahr Corona zurück.

Intendantin Frauke Roth:
„Für Orchester und unsere Konzerthäuser ist die Corona-Pandemie eine historische Zäsur. Was sich aber vor allem gezeigt hat und sich sicher ins kollektive Philharmoniegedächtnis eingraben wird: Nur im Team, nur wenn ein Chefdirigent wie Marek Janowski, das Management und das Orchester an einem Strang ziehen, kann aus einer solchen Situation künstlerisch Hochwertiges und in mancher Hinsicht Neues erwachsen. In diesem Sinne schauen wir gespannt, aber auch mit Zuversicht auf die kommenden Wochen und Monate.“

Die Dresdner Philharmonie hat die Corona-Zwänge genutzt um – trotz Kurzarbeit – neue Formate zu etablieren, digitale Angebote zu entwickeln bzw. auszubauen und mit einem tragfähigen Hygienekonzept dennoch Veranstaltungen mit Publikum im Konzertsaal zu ermöglichen.

Wo normaler Konzertbetrieb nicht möglich war, wurden CD-Produktionen („Fidelio“, Schuberts „Große“ Sinfonie C-Dur und dessen „Unvollendete) realisiert. Einige Konzerte konnten als Radiokonzerte bzw. Livestreams angeboten werden (Haydn-Hindemith-Konzerte im Juni 2020, Festkonzert „150 Jahre Dresdner Philharmonie“ am 29. November 2020).

Die Konzerte mit Publikum waren zu 90,5 Prozent ausgelastet, auch die bis Ende Januar 2021 angesetzten Programme und durch den zweiten Lockdown abgesagten Konzerte waren ausverkauft.
Neues bzw. anderes Publikum konnte durch Formate wie die neu etablierten 1:1Concerts und die Minikonzerte in Pflege- und Sozialeinrichtungen (phil_zu_zweit) erreicht werden.
Die Onlineformate (unter dem Label #weiterhören) fanden insbesondere im ersten Lockdown großes Interesse, wobei die Verweildauer von meist wenigen Minuten darauf hinweist, dass Live-Veranstaltungen digitale Angebote nicht ersetzen können, das lässt sich auch aus verschiedenen Publikumsreaktionen schließen.

Aktuell wird Verdis „La Traviata“ unter der Leitung von Daniel Orén mit Lisette Oropesa, Lester Lynch, weiteren namhaften Solisten und dem Chor der Sächsischen Staatsoper für CD aufgenommen. Dem schließt sich Anfang April eine Aufnahme von Belcanto-Arien mit Lisette Oropesa und der Dresdner Philharmonie an. Am 26. März 2021 überträgt Deutschlandfunk Kultur ein Konzert mit Werken von Martinů, Kabeláč und Dvořák unter der Leitung von Tomáš Netopil. Ebenfalls für den Rundfunk werden Mitte April zwei Konzertprogramme unter der Leitung von Chefdirigent Marek Janowski mitgeschnitten.

Eine Wiederaufnahme des Konzertbetriebs mit Publikum ist momentan nicht absehbar, entsprechende Bedingungen (Testpflicht, Kontaktnachverfolgung, Anpassung der Sitzzahl u.ä.) werden derzeit geprüft und ein entsprechendes Zugangskonzept erarbeitet.

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