
CD-VÖ: Die niederländische Geigerin Liza Ferschtman meldet sich mit einer neuen Aufnahme zurück
„Im Innern brodelt es heftig. Auch wenn die Ausbrüche selten sind, überträgt sich die Leidenschaft ihres Spiels in jedem Moment: Liza Ferschtman gleicht einem geigerischen Vulkan.“ So beschrieb concerti einen Konzertauftritt der niederländischen Geigerin – und vielleicht trifft diese Charakterisierung auch auf ihre Diskographie zu: Lange ruhend, nur um sich dann mit umso größerer Intensität wieder zu präsentieren.
Sieben Jahre nach ihrem letzten Album (Korngold/Bernstein), bei dem Fono Forum ihre „überirdisch schöne Tongebung“ lobte, meldet sich Liza Ferschtman 2025 mit einer neuen Einspielung zurück. Gemeinsam mit dem Brussels Philharmonic unter der Leitung von Elias Grandy widmet sie sich Brahms’ Violinkonzert D-Dur op. 77 und Josef Suks Fantasie in g-Moll op. 24.
Brahms‘ Violinkonzert D-Dur op. 77 ist ein Werk der Extreme, das den Solisten oder die Solistin technisch und emotional fordert. Es ist auch eines der Werke, das Ferschtman am längsten in ihrem Leben begleitet: „Schon als Kind habe ich diese Urkraft gespürt,“ erinnert sich die Musikerin. „Und dann kommt der erste Moment, wo man das Stück spielen kann mit 19, 20 Jahren. Doch jetzt, nachdem ich das Konzert schon über 20 Jahre gespielt, unzählige Male aufgeführt habe, viele weitere Werke Brahms‘ kennenglernt habe, bin ich an einem Punkt, wo ich meine eigene Sprache mit diesem Stück gefunden habe. Es ist der richtige Moment, es in die Welt zu schicken.“Suks Fantasie g-Moll op. 24 zeigt die westeuropäischen Einflüsse, die die Modernisten Tschechiens wie er oder seine Kollegen Novak und Ostrčil übernahmen – so auch von Johannes Brahms.