Dejan Lazić ist einer der vielseitigen Künstler seiner Generation: Der Spross einer kroatischen Musikerfamilie offenbarte schon früh ein außergewöhnliches Talent an Klarinette und Klavier (für das Mozart-Jahr 1991 nahm er mit den Zagreber Solisten Mozarts Klavier- und Klarinettenkonzert auf), zudem begeisterte er sich bereits in jungen Jahren für die Komposition – bis heute übrigens „altmodisch mit Papier, Stift und Radiergummi – und da braucht man vor allem sehr viel Zeit“, so Lazić. Bereits während des Studiums am Salzburger Mozarteum trat er in den 1990ern sowohl als Solist als auch Kammermusiker auf, bevor 1999 seine erste Solo-CD erschien. Heute zählt der ECHO-Klassik-Preisträger zu den gefragtesten Virtuosen seiner Zunft, hat mit führenden internationalen Sinfonieorchestern weltweit konzertiert und Solo-Recitals in der Londoner Wigmore Hall, bei der Schubertiade Hohenems, im Teatro Colón in Buenos Aires, im Melbourne Recital Centre oder bei „Le Poisson Rouge“ in New York absolviert. In der Saison 2016/17 gab er sein Debüt beim legendären Tanglewood Music Festival mit dem Boston Symphony Orchestra unter Andris Nelsons und unternahm dieser Tage mit Iván Fischer und dem Budapest Festival Orchestra eine Europa-Tournee. Außerdem wurde seine Sinfonische Dichtung „Mozart und Salieri“ in Indianapolis (USA) mit dem Indianapolis Symphony Orchestra unter der Leitung von Krzysztof UrbaÅ„ski uraufgeführt. Im ausverkauften Hilbert Circle Theatre gab es Standing Ovations für das Werk, das bei Sikorski verlegt ist.
In seiner neuesten Studioproduktion „The London Connection“ (Onyx 4187, 18.5.2018) wirft der kroatische Tastenvirtuose und Komponist ein frisches Licht auf die Klaviermusik um 1800 mit drei hochspannenden Raritäten: der Beethoven‘schen Bearbeitung seines eigenen Violinkonzerts op. 61 (mit dem Netherlands Chamber Orchestra und Gordon Nikolić) sowie Sonaten von zwei damaligen Superstars der europäischen Klavierszene: Muzio Clementi und Johann Baptist Cramer.